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Vögel
Über 50 verschiedene Brutvogelarten wurden auf den Deponien festgestellt. Für Höhlenbrüter sind über 50 Vogelnistkästen auf 18 Deponien angebracht worden, die hauptsächlich von Feldsperling, Kohl- und Blaumeise sowie Kleiber, gelegentlich aber auch von Gartenrotschwanz, Grau- und Trauerschnäpper besiedelt werden. Im Winter nutzen zahlreiche Tierarten die Nistkästen als Überwinterungsplatz. Darunter sind eine Reihe unterschiedlicher Insekten sowie häufig die Gelbhalsmaus und eher selten der Gartenschläfer.
Viele Arten, auch seltene wie Dorn- und Gartengrasmücke, Gelbspötter, Fitis, Hänfling, Neuntöter oder Feldschwirl sind so genannte Freibrüter, die ihre Nester hauptsächlich in der niedrigen Vegetation unter einem Meter Höhe anlegen. Dazu gehören neben vorjährigen Gräsern und Stauden überwiegend Brennnesseln und Brombeerhecken, aber auch dichtes Gebüsch und gelegentlich niedrige Bäume. Erfahrungsgemäß gehen viele Nester mit Gelegen und Jungvögeln alljährlich durch Mäharbeiten verloren. Zum Schutz der brütenden Vögel und ihres Nachwuchses wird die Mahd auf den Deponien des Kreises daher erst nach der Brutzeit ab Ende Juli vorgenommen.
Typische Freibrüter wie die Dorngrasmücke und der Neuntöter benötigen dornenreiche Hecken zum Anlegen des Nestes.
Flußregenpfeiffer
Ein weiteres Beispiel für erfolgreichen Artenschutz auf Deponien ist der Flussregenpfeifer, von dem es nur noch rund 300 Brutpaare in Baden-Württemberg gibt. Rund die Hälfte lebt in der Oberrheinebene. Diese Art steht auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel. Der Flussregenpfeifer gehört zur Gruppe der Watvögel, hat eine Körpergröße von 15 cm und besiedelt offene, vorwiegend kiesige Rohböden. Seine Eier legt er ohne nennenswerte Nestbauaktivität in eine kleine Mulde zwischen Kieselsteine. Sie sind dadurch hervorragend getarnt.
Seit 1998 brütet der Flussegenpfeifer auf der weitflächigen Deponie Achern-Maiwald. Um einen störungsfreien Brutablauf zu gewährleisten und um den Deponiebetrieb nicht einzuschränken, wurde eine Kiesfläche als Ersatzbrutplatz angelegt, die vom Flussregenpfeifer angenommen wurde.
Flussregenpfeiffer auf der Deponie Achern-Maiwald
Hervorragend getarntes Gelege des Flussregenpfeiffers
Nistkastenbewohner
Der Gartenrotschwanz, ein Höhlen- als auch Halbhöhlenbrüter, hat hier einen Nistkasten "ausgewählt".
Das Kleibermännchen mauert sein Weibchen manchmal während der Brutzeit ein und füttert es duch die verbleibende Öffnung.
Kohlmeise
Ein vom Kleiber mit Lehm verengter Höhleneingang (Deponie Vulkan)
"Fremdbewohner"
Waldmaus
Halbhöhlen-Nistkasten als Winterschlafplatz eines Gartenschläfers (Deponie Appenweier)