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Glasherstellung

Glas besteht hauptsächlich aus den Rohstoffen Quarzsand, Soda und Kalk. Als weiterer wichtiger Bestandteil werden dem sogenannten "Gemenge" Glasscherben hinzugefügt. Die Glasscherben stammen aus der Glasproduktion (Bruchglas, Fehlchargen, Verarbeitungsreste) und aus Altglassammlungen.

Die Zugabe von Glasscherben senkt die erforderliche Schmelztemperatur in der Glaswanne und hilft damit, Energie zu sparen. Der Energiebedarf für die Glasschmelze verringert sich pro Prozent Scherbenzugabe um ca. 0,2 bis 0,3 %. Abfall wird verwertet und der Verbrauch an Sand, Soda und Kalk dadurch reduziert.

Der Anteil der eingesetzten Scherben, bezogen auf die insgesamt erschmolzene Glasmenge, kann zwischen 20 % und 95 % liegen. Die Höhe des Scherbenanteils hängt dabei in erster Linie davon ab, ob genügend Scherben in der erforderlichen Qualität zur Verfügung stehen. Der Einsatz sogenannter "Eigenscherben" aus dem internen Glasrecycling ist in der Regel unproblematisch. Das Material ist frei von Fremdstoffen und weicht nicht von der gewünschten chemischen Glaszusammensetzung ab.

Altglas muss dagegen, bevor es zu den Glashütten zurück gelangt, in einer Aufbereitungsanlage von Verunreinigungen und Fremdstoffen befreit und in eine für die Glasschmelze geeignete Korngröße gebrochen werden.

Altglassammlung

Altglas wird vom Verbraucher über die weißen, grünen und braunen Glascontainer entsorgt. Ein Dreikammer - LKW kommt und holt dieses Glas dann ab. Das Glas wird je nach Farbe in die entsprechenden Kammern des LKWs gefüllt. Eine Vermischung des farbig vorsortierten Altglases während der Abholung kommt, entgegen einer weit verbreiteten Meinung, nicht vor, da die Industrie farblich sortenreines Glas verlangt.

Bei der Entleerung der Glascontainer werden diese mit dem Kran hochgehoben und das Weißglas, das Braun- und das Grünglas in die entsprechenden Kammern des LKWs entleert. Der Braun-/Grünglascontainer ist innen durch eine Trennwand abgeteilt. Zunächst wird nun eine Kammer des Containers entleert. Dann wird der Container weiter geschwenkt, die Containertrennwand entriegelt und die zweite Kammer des Containers entleert.

Zwei Container für die drei Altglassorten Weiß-, Braun- und Grünglas

Weißglasflaschen - angeliefert in der Glasaufbereitungsanlage

Glasaufbereitung

Um aus dem "Abfall" Altglas einen für die Glasindustrie brauchbaren "Rohstoff" Altglas zu gewinnen ist - trotz der farblichen Vorsortierung durch die Verbraucher - eine aufwändige Glasaufbereitung nötig.

Denn Altglas, das in Containern gesammelt wird, besteht zwar hauptsächlich aus Flaschen und Konservengläsern. Es ist allerdings durchsetzt mit Verschlusskappen aus Weißblech und anderen Metallen, Plastik, Papier, Porzellan- und Keramikteilen sowie Steinen. Vor der Wiederverwertung müssen diese Bestandteile entfernt werden.

Die Aufbereitung des Altglases beginnt in der Regel mit der Dosierung und Handauslese, bei der Plastikflaschen und -tüten aber auch z.B. große Kunststoffdeckel und sonstiger Müll aus dem Altglas aussortiert werden.

Handauslese bei der Altglasaufbereitung

Aussortierter Müll aus Glascontainern

Scherben und ganze Flaschen - mal mit, mal ohne Verschlüsse - werden dann zur mechanischen Weitersortierung befördert. Magnetabscheider entfernen Weißblechdeckel und andere magnetische Metalle, Wirbelstromscheider und Stangensiebe Aluminium- und Kunststoffverschlüsse aus den Scherben.

Magnetabscheider

Stangensieb

Durch eine abschließende optische Sichtung mittels Licht- und Laserstrahlerkennung werden noch vorhandene Fehlfarben, sowie kleinste Keramik- und Steingutteilchen entfernt.

Eine vollständige Entfernung von Keramik und Steingut ist besonders wichtig. Diese Materialien schmelzen bei 1600 °C noch nicht, so dass sie sich als kleine Einschlüsse in den fertigen Gläsern befinden. Gläser mit solchen Einschlüssen sind für keinen Verwendungszweck zu gebrauchen.

Nun ist der Rohstoff Glas - in eine homogenen Scherbengröße gebrochen - bereit für die Weiterverarbeitung in der Glasindustrie.

Grünglasscherben

Aufbereitetes Altglas - bereit zum Recycling in der Glashütte

Glasrecycling

Der Prozess des Glasrecyclings ist einfach: Wie die Rohstoffe, aus denen Glas hergestellt wird, so werden auch die Glasscherben bei etwa 1600 °C geschmolzen. Das glühend-flüssige Glas wird dann in Formmaschinen gegeben, welche daraus Flaschen und andere Glasbehälter herstellen.

Vollautomatisierte Flaschenproduktion

Die fertigen Weinflaschen müssen noch langsam abkühlen

Damit ein solcher Schmelzprozess jedoch zu einem Glas guter Qualität führt, darf das ofenfertige Glasgut nur geringe Mengen an Fremdstoffen enthalten. 

In der Behälterglasindustrie, wo Altglas mittlerweile die wichtigste Rohstoffkomponente darstellt, darf der Keramik-, Steine- und Porzellananteil 25g sowie der Nichteisen-Metallanteil 5 g je Tonne Recyclingglas nicht überschreiten. 

Als weitere Anforderung kommt die Farbreinheit hinzu. Für die Herstellung von weißem Behälterglas wird eine Farbenreinheit des eingesetzten Altglases von 99,7 % gefordert. Der Fehlfarbenanteil im Braunglas darf die 8%-Marke nicht überschreiten. Lediglich grünes Glas lässt einen Fehlfarbenanteil von bis zu 15% zu.

In Deutschland produziertes grünes Behälterglas besteht heute durchschnittlich zu über 90% aus Altglas, eine braune oder weiße Flasche enthält zwischen 50 bzw. 60% Altglasanteil.

Ausblasform

Fertige Flaschen zur Auslieferung an den Kunden